Keine andere Operation am Bewegungsapparat kann mittel- bis langfristig ähnlich gute Ergebnisse mit einer entsprechenden Patientenzufriedenheit vorweisen wie der endoprothetische Ersatz des Hüftgelenkes, berichtete Prof. Dr. Ralph Gaulke von der Unfallchirurgischen Klinik an der Medizinischen Hochschule Hannover, Sektion Obere Extremität, Fuß- und Rheumachirurgie, auf dem 20. Rheumatologie-Update-Seminar am 14. und 15. März 2025 in Mainz.

Allerdings ist es so, dass sich Endoprothesen bei jüngeren Patienten schneller lockern und schneller verschleißen. Deshalb wird heutzutage die Keramik/Keramik-Gleitpaarung als diejenige mit dem niedrigsten Abrieb bei jungen Patienten zunehmend häufiger angewendet. Trotz der guten Ergebnisse sollte die Indikation zur Hüftendoprothese streng gestellt werden, zumal die für den Hüftverschleiß typischen Leistenschmerzen auch durch verschiedene andere Erkrankungen hervorgerufen werden können.

Komplikationen nach der Implantation von Hüftendoprothesen sind zwar selten, wenn sie auftreten aber häufig schwer. Zudem ist die Haltbarkeit dieser Endoprothesen begrenzt, sodass insbesondere bei jungen Patienten mit Wechseloperationen auch bei initial komplikationslosem Verlauf zu rechnen ist.

Eine Hüftendoprothese sollte laut aktueller Leitlinien also erst nach Versagen der konservativen Therapie über mindestens 6 Monate implantiert werden, so Gaulke. Ausnahmen seien Hüftfrakturen und -nekrosen, die unter konservativer Therapie keine Heilungschancen haben.

Anmerkung
Aus gutachtlicher Sicht sind zudem gerade in der privaten Unfallversicherung Hüftendoprothesen nach schweren Unfällen von besonderer Bedeutung.

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